Arbeitsüberlastung
Auf jedem Bauernhof gibt es Arbeitsspitzen. Doch was, wenn der Leistungsdruck überhand nimmt und die Pflicht kein Vergnügen mehr zulässt? Wenn am Ende des Tages nur das Gefühl zurück bleibt, trotz völliger Erschöpfung noch immer zu wenig erreicht zu haben? Wenn das Wort Burnout, der „Herzinfarkt der Seele“, plötzlich im Raum steht – als etwas, das nicht nur irgendwelchen überschraubten Managern in Ballungszentren droht?
Eigenen Leistungsanspruch beleuchten
Dann ist es dringend an der Zeit, genauer hinzuschauen, woher die ständige Arbeitsüberlastung kommt. Sie kann z.B. durch eine schlechte Organisation oder eine ungeeignete Wirtschaftsform am Hof entstehen. Oftmals verteilt sich zu viel Arbeit auf zu wenige Personen. Manchmal ist aber auch falscher Ehrgeiz ausschlaggebend, da Fleiß einen sehr hohen Stellenwert hat, von der Gesellschaft honoriert wird und Anerkennung von außen bringt. Hier gilt es zu überprüfen, wie viel Leistung tatsächlich notwendig ist und dennoch Lebensqualität zulässt. Wer den eigenen Selbstwert nur über die Arbeit definiert, wird es spätestens im Ausgedinge schwer haben.
Hinzu kommen auf einem Bauernhof die traditionellen Großfamilienstrukturen. Was einerseits von Vorteil sein kann, bringt oft erhebliche Konkurrenz mit sich. Jede Generation will der anderen beweisen, dass sie es besser kann, und schon ist eine giftige Mixtur aus Konflikten und massivem Leistungsdruck am Köcheln.
Neuer Kurzfilm warnt vor Burnout-Gefahr
Ist das der Fall und die Überlastung erdrückend, empfiehlt es sich vier Minuten Zeit zu investieren und sich den LQB-Kurzfilm anzuschauen. Wer sich davon angesprochen fühlt, hat etwa die Möglichkeit, im Anschluss das bäuerliche Sorgentelefon (Tel.-Nr. 0810/676810) als erste Anlaufstelle für seine Probleme zu nützen. Dort steht während der Woche psychologisch geschultes Fachpersonal mit bäuerlichem Hintergrund zum Ortstarif Rede und Antwort.