Weihnachten heißt Staunen
Mit ihrem Staunen werden dann unsere Erinnerungen an die damals hoffentlich erlebte „heile Welt“ wieder wach. Staunen ist die Emotion, wenn wir unerwartet Schönes und Großes erleben. Wenn wir dieses erstaunliche Unerwartete und Unbekannte verstehen wollen, regt das unsere Neugier an und motiviert uns, Neues zu lernen. Das Staunen steht somit am Anfang von Philosophie und Wissen. Platon formulierte dazu: „Das Staunen ist die Einstellung eines Menschen, der die Weisheit wahrhaft liebt.“ Wenn ich aktuell erlebe, wie in den Krisen der Welt die Weisheit geradezu mit Füßen getreten wird, löst das bei mir das andere, das fassungslos irritierte Staunen aus. Um darauf nicht mit ohnmächtigem Erstarren zu reagieren, hilft es mir, mich auf die immer vorhandenen schönen Momente und Begegnungen zu konzentrieren.
Was genau lies mich als Kind zu Weihnachten staunen? Es waren gar nicht so sehr die erwarteten Geschenke - es waren die Lichter: die adventlichen Glühbirnen beim Kriegerdenkmal, die brennenden Kerzen am Adventkranz, erst eine, dann zwei ... und schließlich der hell strahlende Christbaum. Was lässt mich heute staunen? Es sind nach wie vor überraschende „Glanzlichter“: eine unerwartet schöne Begegnung, das Erleben von Solidarität, Küssende in der Öffentlichkeit, eine Lichterkette und immer noch Kerzenschein im Dunkeln. Ich wünsche uns zu Weihnachten ein wenig von dem spüren zu können, was eine der wichtigsten Erzählungen der Menschheit berichtet: Unfassbares Staunen erfasste angesichts des offenstehenden Himmels die Hirten am Feld und ließ sie jubeln: „Hosanna in der Höhe!“
DI Josef Stangl MA
Mediator, Dipl. Lebensberater
LK Niederösterreich
Mobil: 05 0259 362
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