Lebensfrage: Schwiegereltern geben den Ton an
Der Partner ist nicht auf ihrer Seite und sie fühlt sich, als würde sie alleine dastehen.
Jetzt bin ich seit zwei Jahren am Hof meines Partners und heuer wollen wir heiraten. Mehr und mehr tun sich Zweifel bei mir auf, ob ich eine richtige Entscheidung getroffen habe.
Der Hof ist noch nicht übergeben, das wird noch einige Jahre dauern, da die Schwiegereltern noch nicht in Pension sind.
Das heißt, die Schwiegereltern geben den Ton an und mein zukünftiger Mann tut alles, was sie sagen. Es kommt mir vor, als wäre er ihnen hörig, er schafft es nicht, seine eigene Meinung zu vertreten. Wenn ich etwas sage, dann ist er beleidigt und meint, ich sollte mich raushalten, es seien ja seine Eltern.
Dann ist zwischen uns schlechte Stimmung und ich fühle mich, als würde ich alleine dastehen, und zweifle an mir. Dann dauert es nicht lange und ein neuer Anlass zwischen meinem Partner und den zukünftigen Schwiegereltern gibt mir wieder Bestätigung, dass ich recht habe. Dieses Auf und Ab fühlt sich für mich nicht gut an – was kann ich denn da machen?
Der Hof ist noch nicht übergeben, das wird noch einige Jahre dauern, da die Schwiegereltern noch nicht in Pension sind.
Das heißt, die Schwiegereltern geben den Ton an und mein zukünftiger Mann tut alles, was sie sagen. Es kommt mir vor, als wäre er ihnen hörig, er schafft es nicht, seine eigene Meinung zu vertreten. Wenn ich etwas sage, dann ist er beleidigt und meint, ich sollte mich raushalten, es seien ja seine Eltern.
Dann ist zwischen uns schlechte Stimmung und ich fühle mich, als würde ich alleine dastehen, und zweifle an mir. Dann dauert es nicht lange und ein neuer Anlass zwischen meinem Partner und den zukünftigen Schwiegereltern gibt mir wieder Bestätigung, dass ich recht habe. Dieses Auf und Ab fühlt sich für mich nicht gut an – was kann ich denn da machen?
Erika Trampitsch, Akademische Supervisorin:
Manchmal darf man sich die Frage stellen: Will man „recht haben“ oder „zufrieden“ sein? Das mag jetzt etwas provokant klingen – was ich damit meine ist: Es hört sich so an, als hätten Sie Ihren Fokus in einem Übermaß auf Ihre Beurteilung des Tuns Ihres Partners und seiner Eltern gerichtet.
Und das wird Sie nicht zufrieden machen, da Sie keine Antwort darauf finden werden, ob Sie mit Ihrer Einschätzung „richtig“ oder „falsch“ liegen. Sie sind mit dem Einzug auf den Hof in ein „anderes“ Familiensystem gezogen, als Sie selbst es kennen. Scheinbar empfindet Ihr zukünftiger Mann seine Eltern nicht als übergriffig – Sie allerdings schon.
Sie sind aus Ihrer Herkunft anders geprägt und nun fällt Ihnen dieses neue Familienverhalten negativ auf. Eine über viele Jahre gelebte Tradition auf diesem Hof kann für die Familie Ihres Partners durchaus als in Ordnung empfunden werden.
Was ich allerdings wichtig fände: Trotzdem sollte Ihrem Partner klar sein, dass sein Platz (emotional) an der Seite seiner zukünftigen Frau ist. Vielleicht tut er sich damit noch schwer und er ist der Meinung, mit dieser Haltung würde er „gegen“ seine Eltern sein, was ich am ehesten vermute – das kommt sehr oft vor.
Viele Söhne auf den Höfen haben eine Position „zwischen“ Partnerin und Eltern – das ist nicht einfach und ich verstehe auch, dass das für Sie nicht leicht ist. Wenn Sie und Ihr zukünftiger Mann sich mit diesem Thema auseinandersetzen möchten, stehe ich Ihnen gerne für eine Beratung zur Verfügung.
Und das wird Sie nicht zufrieden machen, da Sie keine Antwort darauf finden werden, ob Sie mit Ihrer Einschätzung „richtig“ oder „falsch“ liegen. Sie sind mit dem Einzug auf den Hof in ein „anderes“ Familiensystem gezogen, als Sie selbst es kennen. Scheinbar empfindet Ihr zukünftiger Mann seine Eltern nicht als übergriffig – Sie allerdings schon.
Sie sind aus Ihrer Herkunft anders geprägt und nun fällt Ihnen dieses neue Familienverhalten negativ auf. Eine über viele Jahre gelebte Tradition auf diesem Hof kann für die Familie Ihres Partners durchaus als in Ordnung empfunden werden.
Was ich allerdings wichtig fände: Trotzdem sollte Ihrem Partner klar sein, dass sein Platz (emotional) an der Seite seiner zukünftigen Frau ist. Vielleicht tut er sich damit noch schwer und er ist der Meinung, mit dieser Haltung würde er „gegen“ seine Eltern sein, was ich am ehesten vermute – das kommt sehr oft vor.
Viele Söhne auf den Höfen haben eine Position „zwischen“ Partnerin und Eltern – das ist nicht einfach und ich verstehe auch, dass das für Sie nicht leicht ist. Wenn Sie und Ihr zukünftiger Mann sich mit diesem Thema auseinandersetzen möchten, stehe ich Ihnen gerne für eine Beratung zur Verfügung.