Schubladen
Genauso ordnen wir
unbewusst auch unsere Mitmenschen ein. Für jede Person, der
wir begegnen, haben wir eine passende Schublade parat: „Faule,
nichtsnutze Schwiegertochter“, „Sture, engstirnige Großeltern“,
„Typischer Coronaleugner oder Impfgegner“, „Unwissender
Stadtmensch und Naturzerstörer“ …
Denkschubladen entstehen aus vorgefertigten Meinungen
und Sichtweisen. Unser Gehirn nimmt eine Person oder Situation
wahr, vergleicht sie mit ähnlichen Personen oder Gegebenheiten,
die wir bereits kennen, und vereinfacht uns damit
das Denken. Ganz automatisch und unbewusst. Leider verhindern
wir so gegenseitiges Verständnis und tun anderen damit
oft Unrecht.
Kennen Sie Situationen, in denen Sie selbst in eine Schublade
gepresst wurden? Oder hatten Sie auch schon einmal das Gefühl,
in eine Schublade passen zu müssen und es allen anderen
recht machen zu müssen? Wie fühlt sich das an?
Sein Schubladendenken zu durchbrechen, ist schwer, dennoch
der Mühe wert. Versuchen wir zuerst, die Absichten des anderen
zu verstehen, bevor wir vorschnell urteilen. Wir haben
unser Denken selbst in der Hand und müssen uns nicht durch
Vorurteile leiten lassen. Fangen wir bei uns selbst an – nach der
Goldenen Regel: „Behandle andere so, wie du von ihnen behandelt
werden willst.“ Wir Menschen sind einzigartig, vielfältig
und bunt und lassen uns nicht einfach in Schubladen einteilen.
Lernen wir uns gegenseitig kennen, mit all unseren Gefühlen,
Bedürfnissen, Werten und Überzeugungen. Bleiben wir
respektvoll, interessiert und offen. Echtes persönliches Interesse
aneinander ist eine Bereicherung für uns alle und bildet eine
wertvolle Grundlage im zwischenmenschlichen Miteinander.
Rennhofer Elisabeth
Dipl. Lebens- und Sozialberaterin, Supervisorin
LK Niederösterreich
Tel. 0664/60 259 25803
Dipl. Lebens- und Sozialberaterin, Supervisorin
LK Niederösterreich
Tel. 0664/60 259 25803