April macht, was er will!
Wer wäre nicht auch gern ein wenig April, um zu machen was man will? Was hindert uns denn daran, völlig frei und unabhängig zu leben? Werte, Traditionen und Glaubenssätze, die wir als Kinder und im Lauf unseres Lebens verinnerlicht haben, sind nachhaltige Leitplanken für unser Verhalten und unsere Entscheidungen. Menschen und Kreise, denen wir uns verpflichtet fühlen (Freundschaften, das Dorfumfeld oder Gruppen in den sozialen Medien), ermöglichen Zugehörigkeit und begrenzen zugleich. Unsere Partnerschaften machen uns zur schönsten und einzigen - allerdings gepflückten Blume einer großen bunten Wiese. Rahmenbedingungen bei der Arbeit und der Rechtsstaat setzen weitere Grenzen.
Am Hof sind es oft Arbeitsspitzen und der Arbeitsumfang, die wenig Freiraum lassen. Der enge Kontakt zwischen den Generationen und die erforderliche Zusammenarbeit bedingen mehr Abhängigkeit voneinander, als weichende Geschwister erleben. Schränkt der bäuerliche Familienbetrieb damit nicht mehr persönliche Freiheit ein, als jede Corona-Maßnahme? Dafür ermöglicht der Familienbetrieb die Einheit von Liebe und Arbeit. Die Kindererziehung am Hof ist durch die nahen Großeltern meist leichter und für Kinder eine wunderbare Form des Aufwachsens. Und es ist eine uralte, bewährte und in weiten Teilen der Welt immer noch dominante Lebensform.
Was früher einfach hinzunehmen war, braucht heute die bewusste Auseinandersetzung mit den mir gut verträglichen Begrenzungen am Hof - und denen der anderen. Widerstrebende Bedürfnisse sind dabei laufend neu gemeinsam zu verhandeln, was „emotionales Aprilwetter“ und Konflikte mit sich bringen kann. Das ist oft ungemütlich. Genauso wie beim Wetter draußen, ist es aber die Grundlage fürs Wachsen, Blühen, Reifen und Ernten – persönlich, in der Familie und im Betrieb.
DI Josef Stangl MA
Mediator, Dipl. Lebensberater
LK Niederösterreich
Mobil: 05 0259 362
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